Vor dem Training findet immer das Angrüßen statt. In jedem Dojo wird es praktiziert, allerdings ist es überall leicht unterschiedlich in Form und Dauer.
Zunächst erfolgt die Aufstellung. Dabei stellen sich Meister und Schüler frontal zueinander auf. Die Schüler bilden eine nach Gürtelfarben aufsteigend geordnete Reihe. Nun wird sich im Stand, auf das Kommando „Ritsu Rei!“, zueinander verbeugt. Danach wird das Kommando „Seiza!“ gegeben. Hierbei setzen sich Meister und Schüler mit dem Gesicht zueinander in den Kniesitz. Dann wird zuerst ein Moment der Stille, das sog. „Mokuso“ praktiziert. Dabei werden die Augen geschlossen. Hierbei soll sich der Karateka gedanklich von der Alltagsroutine lösen, und sich auf das Karatetraining vorbereitet. Nach kurzer Zeit wird die „Meditationsphase“ mit dem Kommando „Mokuso Yame!“ beendet. Die Augen werden wieder geöffnet. Jetzt folgt „Shomen ni Rei“. Dies ist der erste Gruß, der unmittelbar nach der meditativen Phase ausgeführt wird. Hierbei dreht sich der Sensei (immer noch im Kniesitz) so herum, daß er mit dem Rücken zu den Schülern sitzt und verbeugt sich mit ihnen nach vorne, um u.a. dadurch das Karate und all seine Ahnen zu ehren. Der Lehrer dreht sich nun wieder zu seinen Schülern um. Auf das Kommando „Sensei ni Rei“ verbeugt er sich zu ihnen, wobei die Schüler selber sich vor ihm verbeugen. Nun stehen alle, auf das Kommando „Kirizu!“, auf und verbeugen sich noch einmal, auf „Ritsu Rei!“, zueinander. Nach dieser Verbeugung ist die traditionelle Begrüßung abgeschlossen und das Training kann beginnen.